WB PEMA 3

geladener Wettbewerb | 2017

ARGE mit Arch. Gunnar Ploner

Der Bauplatz befindet sich an einer markanten städtebaulichen Schnittstelle in einem sehr heterogenen Umfeld in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.

Östlich der Gleisanlagen der ÖBB und westlich von dem Haupteinfahrtsweg in die Innenstadt begrenzt bildet der Bauplatz den südlichen Abschluss des Bahnhofsvorplatzes und schließt diesen durch ein bestehendes Wohngebäude räumlich ab. Dadurch bildet sich eine räumliche Barriere, die das
städtische Quartier teilt und einen Abfall der urbanen Qualität in Richtung Süden fördert.
In dieser Situation sehen wir die Chance einen Beitrag zur Schaffung eines städtebaulichen Ensembles zu schaffen, der über die Grenzen des Bauplatzes hinweg seine urbane Wirkung entfaltet und ein urbanes Zentrum für das Quartier entstehen lässt.

Die städtebauliche Setzung des Baukörpers entlang der Ostseite des Grundstücks definiert
westlich einen kraftvollen, räumlich klar gerahmten städtischen Platz.  In Auseinandersetzung mit dem Maßstab und der Atmosphäre des umliegenden Quartiers bildet der Platz eine gemeinsame Mitte und ist sowohl beim Ankommen in der Innenstadt von Süden als auch vom Bahnhof aus wahrnehmbar.


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Zusammen mit der angrenzenden Bebauung bildet der Baukörper ein städtebauliches Ensemble, das sich um den Platz gruppiert. Die Formation des Baukörpers ist sehr stark von der Einbeziehung der städtebaulichen Umgebung geprägt und ermöglicht die räumliche Einbindung des Adambräugebäudes.
Das neue Gebäude bildet mit dem denkmalgeschützten Adambräu eine stadträumliche
Torsituation für die südliche Stadteinfahrt zur Innenstadt.

Die transparente Fassadengestaltung und gezielt gesetzte Öffnungen im Erdgeschoß des Baukörpers erlauben eine hohe Durchlässigkeit und fördern somit die Vernetzung mit dem umgebenden Stadtkörper. Der städtische Platz zieht sich in das Gebäude und findet räumlich im Inneren des Gebäudes in der Lobby und in Büroentrée seine Fortsetzung.

Der sanfte Knick in der Westfassade des vorgeschlagenen Baukörpers lenkt den Blick in
Richtung Adambräu und verleiht dem Platz eine leichte Rahmung. Gleichzeitig wird dadurch die
Maßstäblichkeit des Platzes hervorgehoben.

Das neue Gebäude tritt in einen respektvollen Dialog mit den Adambräu und ist nach Norden abgerückt. Dadurch wird die freie Sicht aus dem Hauptausstellungsraum des Adambräu in Richtung Osten erhalten und der Kulturraum des Adambräugebäudes von Osten als auch vom Bahnhofsplatz im
städtebaulichen Gefüge sichtbar und präsent gemacht.

Durch die Schlichtung des gesamten Gebäudevolumens an der östlichen Grundstücksseite zur Bahn hin entsteht an diesem Kreuzungspunkt ein großzügiger Platz für Fußgänger der gleichzeitig als Dreh- und Angelpunkt für Fußgänger aus den verschiedenen Richtungen dient als auch als Erschließung
für Hotel, Büro & Skybar. Ein schmaler Grüngürtel zwischen motorisiertem Verkehr und Fußgängern schafft einen Puffer und erzeugt eine verbesserte Aufenthaltsqualität des Vorplatzes. Somit wird ein starker Mehrwert für Fußgänger geschaffen, während der Autoverkehr unbeeinträchtigt bleibt.

Auf die Errichtung einer spiralförmigen Rampe zum Erreichen der notwendigen Höhe der zukünftigen Brücke wird auf Grund der knappen Platzressourcen und der raumdominierenden Wirkung verzichtet. Stattdessen schlagen wir eine Treppenanlage mit zwei fahrradtauglichen Liften vor. Der Raum unter dem Treppenlauf kann dabei als überdachter Fahrradabstellplatz genutzt werden.

Der Baukörper ist aus dem städtebaulichen Kontext entwickelt und auf Die Breite des Baukörpers ist für die Nutzung als Hotel- Büro- und Wohngebäude optimiert. Der Verzicht auf eine Aufteilung zwischen „Sockel“ und „Turm“ eröffnet ein hohes Maß an Flexibilität in der Nutzung. Die Zuordnung der Geschoße zu den jeweiligen Nutzungen kann in der Planungsphase an die endgültigen Erfordernisse angepasst werden.

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